HCL-Mädels spielen tolle DM-Endrunden

Schmidt selbst hatte die U16-Mädchen der weiblichen Jugend B nach Hanau begleitet. Leider musste er miterleben, dass beim bislang sehr souveränen Süddeutschen Vizemeister mitunter Sand im Getriebe war. In den Gruppenspielen setzte es zwei empfindliche Niederlagen. „Dennoch hätte ein Sieg gegen Crefeld fürs Semifinale ausgereicht“ ärgerte sich Trainer Severin Schmidt. Aber das Unentschieden gegen Crefeld war zu wenig, um ins Halbfinale vorzudringen. Auch im Spiel um den 7.Platz patzte die Mannschaft. 2:4 unterlagen sie dem gastgebenden Hanauer THC. Einmal mehr war es Torhüterin Anna Meiero, die Schlimmeres verhinderte und deren Leistung vom Coach als „überragend“ eingestuft wurde.

Besser lief es für die jugendlichen Spielerinnen in Dortmund. Dort waren die 17-18 jährigen eingeladen. Die Ludwigsburgerinnen hatten sich als Landesmeister und Dritte der Süddeutschen Meisterschaft qualifiziert. In den Gruppenspielen gab es gleich zu Beginn zwei Siege gegen Frankfurt 80 und den UHC Hamburg, beide waren erst vor 14 Tagen Norddeutscher- bzw. Süddeutscher Meister geworden. Gegen Rot-Weiß Köln im dritten Spiel fanden die Mädchen aus der Barockstadt jedoch nie in den Rhythmus. Mit 0:3 mussten sie sich gegen die Nummer 2 aus Westdeutschland geschlagen geben. Dass diese einzige Niederlage weitreichende Folgen hatte, zeigte sich erst nach der Endabrechnung: Mit 6 Punkten und nur einem einzigen Tor weniger als die zwei Konkurrentinnen, war der Traum vom Halbfinale geplatzt. 

Im undankbaren Match um den dritten Rang trafen die Spielerinnen des scheidenden Trainers Tobias Weißer einmal mehr auf die ewigen Rivalinnen vom TSV Mannheim. Obwohl nach 13 Spielminuten bereits mit 0:2 im Rückstand, zeigten die Ludwigsburgerinnen zunächst Moral, dann je 2 blitzsaubere Tore von Jule Fischer und Tess Kraut, darunter ein Sololauf der Jugend-Nationalspielerin Fischer, der vom eigenen Tor bis in den gegnerischen Kasten führte. Verdientermaßen wurde sie in das AllStar-Team der besten Turnierspielerinnen gewählt.

Deutsche Vizemeister dürfen sich ab heute die U14 Mädchen nennen. Sie erfüllten mit ihrem 2.Platz bei der Endrunde in Bad Homburg mehr als alle Erwartungen. Bereits im ersten Spiel gegen den favorisierten SC Frankfurt 80 entschied Jessica Schwarz mit ihrem Treffer das Spiel für den HCL-Nachwuchs. Auch das Match gegen den Düsseldorfer HC wurde nach Toren von Grace Raad und wiederum Schwarz gewonnen. Erst im dritten Spiel des Tages mussten die Mädchen von Coach Raphael Schmidt den anstrengenden Begegnungen Tribut zollen. Gegen den Berliner Vertreter von TuS Lichterfelder stand es am Ende 1:1. Ida Leibrand hatte das Tor für Ludwigsburg beigesteuert. 

Am zweiten Turniertag wartete im Halbfinale mit den Zehlendorfer Wespen der zweite Hauptstadtclub auf die Ludwigsburger A-Mädchen. Der Nord-Ostdeutsche Meister erwies sich als der erwartete harte Gegner. Kathrin Wondratschek staubte in der 9. Spielminute zum 1:0 für den HCL ab, ehe die Berlinerinnen ausgleichen konnten. Erst in der Schlußminute erlöste Grace Raad nach einer Strafecke die mitgereisten Fans - die erste Finalteilnahme eines HCL-Teams seit den A-Knaben des Jahres 2006 war unter Dach und Fach.

Als Endspielgegner hatte sich West-Meister Club Raffelberg aus Duisburg in seinen Gruppenspielen und im Halbfinale durchgesetzt. Nach einer sehr umkämpften Partie, die weitgehend vom HCL kontrolliert wurde, schafften die Westdeutschen mit einem schnellen Tor und einer konzentrierten Defensivleistung, den blauen Wimpel am Ende für sich zu erspielen. Die Bemühungen der Schwaben reichten am Ende nicht aus, die Niederlage abzuwenden. „Für den Ausgleich fehlte nicht viel“ resümierte Vorstand Schmidt. „Trotzdem: Eine tolle Leistung einer Mannschaft, in der jede für jede  geackert hat. So wird modernes Hallenhockey attraktiv gespielt“. Als Beste der Besten wurden Torfrau Rebecca Götz und Jessica Schwarz (Foto: zweite und dritte von rechts) als Verteidigerin ins AllStar-Team der Deutschen Meisterschaft gewählt.

Zuletzt geändert am: Feb 23 2020 um 18:57

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